Plattenbelag verlegt mit Stelzlager
Anwendung

Platten auf Stelzlager korrekt verlegen!

Stelzlager sind für die Verlegung von Belägen auf Terrassen und Balkonen beliebt, eignen sich aber für fast alle Nutzbeläge im Aussenbereich. Hochwertige Endbeläge, wie Feinsteinzeug oder Naturstein, können von der Verlegung mit Stelzlagern profitieren.

Endbeläge auf Stelzlager werden lose in einem geschlossenen System verlegt. Durch den Hohlraum unter der Platte wird eine rasche Entwässerung begünstigt und Unkrautbewuchs aus den Fugen ist kaum möglich. Zusätzlich ermöglicht der Hohlraum das einfache und flexible Verlegen von Kabeln, Bewässerungssystemen, etc.

Stelzlager können bereits ab Aufbauhöhen (exkl. Platte) von unter 10mm zum Einsatz kommen. Dadurch können Beläge auf Stelzlagern auch über alte Beläge verlegt werden.

1 Aufbau des Belages:

1.1 Unterbau

Beispiel für den Unterbau auf einer Terrasse über einem innen bewohnten Wohnteil.

  1. Stahlbetondecke
  2. Dampfbremse
  3. Gefällsdämmung, min 1.5%
  4. Wärmedämmung: Achtung: Für die Verlegung von Stelzlagern wird eine Wärmedämmung mit einer Dauerdruckbelastung von min. 40kN empfohlen!
  5. Abdichtung

1.2 Schutzschicht min. 1.2mm

Eine UV-beständige, temperaturbeständige und unverrotbare Schutzbahn zum Schutz der Abdichtung wird von den Fachverbänden vorgeschrieben.

1.3 Stelzlager

Stapel- oder drehbare Stelzlager werden unter den Eckpunkten der Platten angebracht. Zusätzliche, unterstützende Stelzlager werden so angebracht, dass kein Punkt der Platte mehr als 60cm vom nächsten Stelzlager entfernt ist. Stelzlager sind ab einer Aufbauhöhe von 7mm erhältlich. Je nach Anforderung sind Stelzlager mit Trittschallverbesserungen von über 28dB oder mit Druckausgleichsplatten erhältlich.

1.4 Endbelag

Die Platten des Endbelages können bei der Verlegung mit Stelzlager ohne Gefälle (im Blei) verlegt werden. Die Keramik-, Naturstein- oder Betonplatten können mit Kreuzfugen oder englisch/wild im Verbund verlegt werden. Die vorgeschriebenen Fugenabstandhalter von min. 3mm können separat oder bereits integriert in den Stelzlager erworben werden.

1.5 Abschlüsse

Lose verlegte Beläge sind ein eingespanntes System. Abschlüsse müssen daher einen festen Anschlag haben, dies kann eine Mauer, eine verklebte Kiesschiene oder ein Terrassenprofil sein. Randabschlüsse bei der Verlegung auf Stelzlagern werden mit Randabstandhalter von 10mm oder Entwässerungsprofilen mit Wasserableitfähigkeit von 10mm gebildet. Bei Übergängen von Innen- zum Aussenbereich kann unter verschiedenen Umständen eine Entwässerungsrinne sinnvoll sein.

2 Typische Mängel

Was genau einen Mangel des Endbelages darstellt wird von den SIA-Normen und den Merkblättern der Fachverbänden beschrieben: Schweizerischer Plattenverband (SPV), Naturstein-Verband Schweiz (NVS), Jardin Suisse und Gebäudehülle Schweiz

2.1 Wackeln der Platten

Ein Wackeln der Platten kann bei Stelzlagern auf mehrere Dinge zurückzuführen sein. Ein gleichmässiges Absenken der Platten um wenige Millimeter beim Betreten stellt grundsätzlich keinen Mangel dar, sofern sich der Belag wieder in die Ausgangsposition zurückbewegt. Anderweitiges Wackeln stellt einen Mangel dar und liegt typischerweise daran, dass die Stelzlager nicht sauber ausgeglichen wurden.

2.2 Unregelmässiges Fugenbild

Ein unregelmässiges Fugenbild entsteht durch ein nicht eingespanntes System. Typischerweise kommt dies durch mangelhafte Randabschlüsse, insbesondere der Abwesenheit von Randabstandhaltern zustande.

2.3 Durchhängende Platten

Abnutzungsbedingte durchhängende Platten vor allem bei Feinsteinzeug können durch eine Verbauung von zu wenig Stelzlager entstehen und der Mangel kann nur durch ein Ersetzen der Platten behoben werden. Platten, welche schon beim Verbau eine konvexe oder konkave Wölbung aufweisen, stellen grundsätzlich noch keinen Mangel dar. Platten des selben Lots, weisen oft eine ähnliche Wölbung auf, durch eine Verlegung mit Kreuzfugen können Überzähne oft vorgebeugt werden.